Durch Erste-Hilfe Leben retten 

Durch meine Berufszeit beim Rettungsdienst liegt mir das Thema Erste-Hilfe beziehungsweise generell Menschen in Notsituationen helfen zu können, immer noch sehr am Herzen.

Deshalb möchte ich meine Website ebenfalls dazu nutzen um auf Themen wie häufige Erkrankungen, Notsituationen und Erste-Hilfe Maßnahmen aufmerksam zu machen.

Bei vielen liegt der Erste-Hilfe Kurs schon Jahrzehnte zurück. Viele Menschen haben in Notsituationen Angst, etwas falsch zu machen und helfen deshalb einfach gar nicht.

Angst vor rechtlichen Konsequenzen hält viele davon ab Erste-Hilfe zu leisten. Obwohl jeder, der Erste-Hilfe leisten kann, sogar rechtlich dazu verpflichtet ist.

In einer Studie von Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken aus dem Jahr 2017, gab mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie Schwerverletzten in einer Notsituation nicht helfen würden.

Das sind knapp 52 Prozent.

Man sollte sich immer vor Augen halten, dass nicht nur fremde Menschen auf Hilfe angewiesen sind, sondern Notfälle auch im Freundes- und Familienkreis passieren können.

Kann ich meiner Familie, meinen Freunden in Notsituation helfen? Kann ich die wichtigsten Erste-Hilfe Maßnahmen anwenden?

In Zukunft möchte ich verschiedene Unfälle und häufige Krankheitsbilder vorstellen. Wie man sie erkennt und was man als Laie tun kann.

Denn jeder von uns kann auf irgendeine Art und Weise helfen. Stell dir in diesen Situationen immer vor, du könntest durch deine Hilfe ein Leben retten.

Erste-Hilfe Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit 

Eine der häufigsten Ersthelfer Situationen ist die bewusstlose Person.

Störungen des Bewusstseins signalisieren eine vitale Gefährdung und erfordern besondere Aufmerksamkeit. Die erste Reaktion, wenn jemand nicht mehr ansprechbar ist, ist oft einfach nur: Füße hoch

Das hilft nur bei Kreislaufproblemen, nicht bei bewusstlosen Personen!

Die Bewusstlosigkeit sollte zuerst einmal festgestellt werden. Dabei hilft schon eine laute Ansprache, rütteln oder einen Schmerzreiz setzen (z.B. fest auf dem Brustbein reiben)

Reagiert die Person nicht, sollte natürlich sofort der Rettungsdienst gerufen werden. In der Zeit gibt es bei Bewusstlosigkeit nur eine richtige Maßnahme:

Die Stabile Seitenlage

(Natürlich sollte ein Herzkreislaufstillstand durch die Feststellung der Atmung ausgeschlossen werden. In diesem Beispiel geht es aber hauptsächlich um das Thema Bewusstlosigkeit)

Es gibt mehrere Gefahren bei einer Bewusstlosigkeit:

Durch Ausfall der Schutzreflexe (Hustenreflex, Schluckreflex, Würgreflex, Niesreflex) kann es z.B. in Rückenlage zum Zurückfallen der Zunge kommen. Die Zunge könnte somit die Atemwege verlegen.

Außerdem kann es zur sogenannten „Regurgitation“ kommen. Durch die Erschlaffung des Schließmuskels der Speiseröhre kann es zum passiven Rückfluss von Mageninhalt kommen.

Dieser gelangt dann in den Mund-Rachen-Raum. Dies kann wiederum zur „Aspiration“ führen. Durch die fehlenden Schutzreflexe kann der Mageninhalt oder andere Flüssigkeiten in die Luftröhre geraten.

(Deshalb ersticken alkoholisierte Personen oft an ihrem Erbrochenen) 

 

Häufige Frage bei Motorradunfällen:

Helm abnehmen oder drauf lassen? - Bei Bewusstlosigket den Helm abnehmen!

Auch, wenn man Angst hat etwas falsch zu machen oder dem/der Verletzten durch das abnehmen des Helms Schaden zuzufügen. Die Stabile Seitenlage und damit das Sichern der Atemwege steht hier im Vordergrund.

 

Bei sicher festgestellter Bewusstlosigkeit oder auch bei Bewusstseinsstörungen also immer die stabile Seitenlage.

Kein "Füße hoch" halten.

Schon alleine mit dieser ersten Hilfe Maßnahme kannst du ein Leben retten.

Erste-Hilfe Maßnahmen beim allergischen schock

Allergische Reaktionen z.B. auf Pollen, Tierhaare oder Nahrungsbestandteile sind unangenehm und oft belastend, aber meist harmlos.

In manchen Fällen kann es aber zur schlimmsten Form der Allergie, dem anaphylaktischen Schock, kommen. Die Symptome betreffen nicht nur Schleimhaut oder Lunge, sondern den gesamten Körper.

Der Schock ist die Maximalreaktion einer allergischen Reaktion, also der Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf eine bestimme Substanz und ist akut lebensbedrohlich.

Ein anaphylaktischer Schock wird meistens durch Medikamente, Röntgenkontrastmittel, Insektengift oder auch Nahrungsmittel mit hohem allergenem Potential wie Erdnüssen, Sellerie oder Schalentieren ausgelöst.

Die Reaktionen treten nach Kontakt mit dem Allergen sehr schnell und unerwartet auf.

Betroffen können mehrere Organsysteme wie Haut und Schleimhäute, Verdauungstrakt, Atemwege und das Herz-Kreislauf-System sein. Die Symptome können einzeln, aber auch in unterschiedlicher Kombination auftreten.

 

Symptome und Anzeichen eines allergischen Schocks:

  • Jucken und Anschwellen der Handinnenflächen oder Fußsohlen, der Augenlieder, der Mundschleimhaut, Lippen oder Zunge
  • Juckende Quaddeln (rote, erhöhte Hautstellen)
  • Atembeschwerden, Atemnot, Hustenattacken
  • Magen-Darm-Beschwerden (Bauchkrämpfe, Erbrechen, Durchfall)
    Schwindel, Benommenheit, Herzrasen, Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit

 

Sind meistens zwei Organsysteme betroffen wie z.B. Haut und Herz-Kreislauf oder Atemwege und  Magen-Darm-Trakt, spricht man von einer schweren Anaphylaxie.

Der Allgemeinzustand kann sich schnell verschlechtern und zum Atem- oder Kreislaufstillstand führen.

 

Erste Hilfe Maßnahmen

Das Allergen sollte sofort entfernt werden (z.B. bei einem Bienenstich den Giftstachel so schnell wie möglich entfernen)

Oft haben Betroffene, die bekannte Allergien haben, ein Notfallset dabei. Das besteht in der Regel aus einer Adrenalin-Spritze, einem Kortisonpräparat oder einem Antihistaminikum, einer Anleitung zur richtigen Anwendung und einem Allergiepass.

Betroffene haben oft Todesangst. Durch die Aufregung können sich Symptome wie Atemnot verschlimmern. Deshalb ist es besonders wichtig die Person zu beruhigen.

Abhängig davon, welches Organsystem vom Schock betroffen und wie schwer die Symptome sind, sollte die betroffene Person entsprechend gelagert werden:

Bei Atemnot: Sitzende oder halbsitzende Position 

Bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage

Bei normaler Atmung: ruhige, liegende Position oder Schocklagerung (Beine hoch)

Keine Atmung vorhanden: Wiederbelebungsmaßnahmen

Erste-Hilfe Maßnahmen beim HERZINFARKT

Der Herzinfarkt ist eine der häufigsten Herzerkrankungen. Hierbei kommt es zum plötzlichen Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien. Die Herzkranzarterien umgeben das Herz und versorgen den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen. 

Durch den Verschluss kommt es zu einer Minderversorgung des Herzmuskels. Ohne schnelle Hilfe stirbt infolgedessen der nicht mehr durchblutete Teil des Herzmuskels ab.

Die Auswirkungen eines Herzinfarktes sind abhängig von der Größe des Verschlusses. Ein Herzinfarkt kann, wenn das betroffene Gefäß sehr klein ist, von der betroffenen Person unbemerkt ablaufen. 

Es kann aber auch zu einem sofortigen Herzstillstand führen, wenn das verschlossene Gefäß sehr groß ist oder ein Herzinfarkt wiederholt auftritt.

 

Symptome eines Herzinfarkts:

2/3 aller Patienten haben plötzlich auftretende, heftige Schmerzen (wird auch „Vernichtungsschmerz“ genannt) hinter dem Brustbein. Die Schmerzen treten oft mit Ausstrahlung in den linken Arm, die Schulter, dem Unterkiefer, Nacken und im Oberbauch auf.

Bei Frauen äußert sich der Herzinfarkt oft anders. Statt Schmerzen empfinden Frauen oft ein Engegefühl in der Brust.

Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen, Kiefer-, Nacken- oder Halsschmerzen und  Rückenschmerzen können ebenso mögliche Symptome dar stellen. 

Weitere generelle Symptome sind die blasse, fahl-graue Gesichtsfarbe, Kaltschweißigkeit, Unruhe/Todesangst, sowie Atemnot.

 

Wichtig bei Diabetikern! 

Herzinfarkt-Symptome fehlen oft bei Diabetikern.

„Bei Diabetikern führt die lang bestehende Überzuckerung zur Störung des Nervensystems und dazu, dass sie die typischen Brustschmerzen als Folge der Durchblutungsstörung des Herzmuskels nicht spüren. Somit fehlt ihnen das entscheidende Warnzeichen für ihre lebensbedrohliche Situation. Die Folge sind stumme Infarkte, Herzrhythmusstörungen oder plötzlicher Herztod“, erläutert Prof. Dr. med. Dr. h. c. Diethelm Tschöpe vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Direktor des Diabeteszentrums am Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen.

 

Erste-Hilfe Maßnahmen 

Wie immer zuerst den Rettungsdienst alarmieren.

 

  • Bei Herzinfarkt Symptomatik den Oberkörper hoch lagern
  • Beengende Kleidungsstücke öffnen um die Atmung zu erleichtern
  • In Innenräumen Fenster öffnen, wenn es für die betroffene Person angenehm ist
  • Da betroffene Personen meist Todesangst empfinden, kann es schon deutlich helfen die Person zu beruhigen und ihr gut zuzusprechen.
  • Falls sich der Allgemeinzustand verschlechtert und es zur Bewusstlosigkeit kommt => Stabile Seitenlage 
  • Bewusstlosigkeit +  Atemstillstand => mit der Reanimation beginnen 

 

Bei der Reanimation kommt es bei Ersthelfern oft zur „Überforderung“ durch die zusätzliche Mund-zu-Mund Beatmung, weshalb Ersthelfer erst gar keine Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.

Bei der Laienreanimation ist es nicht zwingend notwenig, die Mund-zu-Mund Atmung durchzuführen. Das Wichtigste ist die Durchführung der Herzdruckmassage. 

In den ersten Minuten befindet sich im Körper nach einem Herzkreislaufstillstand noch genügend Sauerstoff im Blut, um die Versorgung des Organismus mit Sauerstoff und Nährstoffen bis zum Eintreffen des Rettungsteams zu gewährleisten.

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